Viele der bekannten Formulierungen der gendergerechten Sprache helfen da nicht weiter, da sich diverse Menschen nicht immer eindeutig als Frauen oder Männer fühlen.
Und was machen wir, wenn wir einen diversen Menschen direkt ansprechen wollen?
Empfehlungen für die Anrede:
Dass diverse Menschen in Ihrer Korrespondenz angemessen angesprochen werden, gebietet schon der Anstand.!
Das Thema hat aber auch eine juristische Komponente, denn wer sich aufgrund des Geschlechts sprachlich diskriminiert fühlt, kann rechtlich dagegen vorgehen.
Offiziell anerkannte Schreibweisen gibt es noch nicht!
Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat sich bislang mit Empfehlungen zurückgehalten. Im November 2018 hieß es, man wolle die Entwicklung beobachten und nicht durch frühzeitige Festlegungen eine Richtung vorgeben.
Nachfragen hilft:
Der wichtigste Ratschlag lautet: Orientieren Sie sich im Zweifelsfall daran, was sich die angesprochene Person wünscht. Wann immer Sie die Möglichkeit haben, fragen Sie nach! Eine Person, die sich als divers identifiziert, fühlt sich vielleicht dem männlichen oder dem weiblichen Geschlecht näher. Dementsprechend wird sie die Anrede „Herr“ oder „Frau“ und die entsprechenden Pronomen „er/sie“ bzw. „sein/ihr“ bevorzugen. Manche wünschen sich aber auch eine geschlechtsneutrale Ansprache.
Keine Sorge, Ihre freundliche Nachfrage wird sicher nicht als Zeichen peinlicher Unwissenheit verstanden. Vielmehr zeigen Sie Respekt, indem Sie sich mit den unterschiedlichen Geschlechteridentitäten beschäftigen. Also, scheuen Sie sich nicht, Ihrem Schreiben eine kurze E-Mail vorwegzuschicken, oder, noch besser: Greifen Sie zum Telefonhörer! Geht es um eine Person in der Verwaltung, sprechen Sie sie direkt an
Empfehlungen für die Korrespondenz:
Nicht immer können Sie diese Frage vorher klären. Dann müssen Sie sich in Ihrem Brief oder Ihrer E-Mail selbst für eine neutrale Formulierung entscheiden, die das Geschlecht divers mit einschließt. Ganz einfach ist das noch bei der Adresse im Briefkopf. Hier lassen Sie „Frau“ und „Herr“ weg und schreiben nur den Vor- und Nachnamen:
Max Muster
Musterweg 20
20253 Hamburg
Schwieriger wird es bei der Anrede. Es ist vielleicht verlockend, eine klare Formulierung zu umschiffen, indem Sie einfach „Hallo“ schreiben. Doch in der Geschäftskorrespondenz haben solche umgangssprachlichen Anreden in der Regel nichts zu suchen. Es wird empfohlen, eine höfliche Anredeformel mit dem Vor- und Nachnamen zu kombinieren. Sie können z. B. schreiben:
Guten Tag, Max Muster, …
Empfehlungen für Begrüßungsformeln:
Sehr geehrter Max Muster!
Empfehlungen für die direkte Ansprache:
Auch wenn Sie an einen größeren Personenkreis, etwa in ihrer Verwaltung schreiben, sollten Sie das dritte Geschlecht nicht ausschließen. Doppelformulierungen wie „Liebe Kolleginnen und Kollegen“ scheiden deshalb aus, denn sie sprechen nur Frauen und Männer an. Besser:
Liebe Beschäftigte, sehr geehrte Mitarbeitende, Liebes Kollegium …